Das Beste von den Bienen

Das Beste von den Bienen

Nach meinem geglückten Bierbrau-Experiment im Frühjahr durfte der Glasballon natürlich nicht im Keller verstauben. Sofort wurden Überlegungen angestellt gleich den nächsten Bier-Sud anzusetzen, aber da kamen mir die „Honigreste“ dazwischen. Jährlich fallen durch die Imkerei wenige Kilogramm Honig an, die weder verfüttert noch abgefüllt werden. Bisher reichte die Zeit nie, um Experimente zu wagen. Nachdem Bier nun aber ja keine Herausforderung mehr für mich war und ein Ende des Lockdowns noch nicht unmittelbar absehbar, sollte jetzt der Versuch unternommen werden den eigenen Honig zu vergären und Met zu machen. Eine Anleitung wurde schnell auf der Seite des Bienenjournals, bzw. der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau entdeckt (vielen Dank dafür!). Nach der kurzen Recherche in einigen Hobbyforen habe ich mich dann dazu entschlossen die Herausforderung anzunehmen und einen Ansatz mit Reinzuchthefe in Flüssigform zu starten.

Das Hefefläschchen wurde flott geliefert und damit ungefähr ein halber Liter Gärstarter mit Apfelsaft und Nährsalz angesetzt. Durch Schaumbildung soll nach wenigen Tagen sichtbar werden, dass die Hefen ihre Arbeit aufgenommen haben. Die ersten beiden Tage gab es kaum sichtbare Veränderungen, doch am fünften Tag – ich war schon fast dabei Trockenhefe zu bestellen – gab es doch die ersehnten Bläschen.

Nun konnte also der richtige Ansatz für 3 Liter Met erfolgen. Dazu werden nur etwas mehr als 1 kg Honig benötigt. Keine große Herausforderung selbst wenn im Frühjahr die Honigvorräte für den Verkauf bereits zu Neige gingen. Die Bienen waren ja auch schon in den Startlöchern, um für Nachschub zu sorgen (Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es eines der schlechteren Honigjahre werden sollte …). Die Vorgehensweise zum Erstellen des Ansatzes ist ähnlich zum Bier. Die Honig-Wasser-Lösung muss erhitzt werden und nach dem Abkühlen mit der Hefe, bzw. dem Gärstarter gemischt werden. Danach wird es mit dem Gärspund luftdicht verschlossen.

Nachdem der Gärstarter Fahrt aufgenommen hatte, gab es im Ansatz sehr schnell eine enorme Gasentwicklung, die man sehr gut am Blubbern im Gärspund ablesen konnte. Täglich wurde nun der Ansatz geschüttelt, damit sich die Hefe nicht auf dem Boden absetzt und die Lösung gut gemischt bleibt. Auf dem Bild ist zu sehen, dass sich anfänglich noch zwei Phasen gebildet hatten, die aber bald homogenisiert waren.

Ab jetzt war noch mehr Geduld gefragt. Die Gärung musste vollständig erfolgen, damit der Zucker möglichst vollständig in Alkohol umgesetzt ist und zu einem späteren Zeitpunkt keine Nachgärung durch andere Hefen mehr erfolgen kann.

Der Metansatz wurde nun erstmalig abgezogen und roch bereits sehr angenehm. Durch Abschwefeln mit Kaliumpyrosulfit wurde die bereits ausgesetzte Gärung schließlich endgültig beendet.

Abermals hieß es Warten: Der Met hatte nun zwar seinen Geschmack, aber auch die Optik sollte stimmen. Zur Klärung des Ansatzes nutzte ich die Schwerkraft – und Kieselsol. Der Stoff, der aus Kieselalgen gewonnen wird, hilft dabei Schwebstoffe zu binden, damit sie sich schneller absetzen lassen. Erst dann kann abgefüllt werden.

Nach weiteren drei Wochen – mittlerweile ist es auch wieder möglich sich im Garten mit Freunden zu treffen – war es also endlich soweit: Der erste Tropfen konnte zusammen mit Freunden genossen werden. Und ich finde das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen:

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