Vergängliche Optische Täuschungen
Bereits vor einem Jahr bin ich über einen Tweet von @lehrerlutz (Tweet) auf eine tolle Form der Optischen Täuschung aufmerksam geworden. Gekannt habe ich das Phänomen der Negativbilder, die zu Positivbildern werden, bereits aus dem Turm der Sinne in Nürnberg.
Die schnelle – leider aber auch jahreszeitlich beschränkte und schnell vergängliche Möglichkeit – habe ich bis dahin so nicht gekannt. Natürlich habe ich das deshalb selbst ausprobieren müssen.
Zunächst war ich etwas enttäuscht, dass das Positivbild in der Dämmerung nicht direkt sichtbar wurde. Aus der Not heraus wurde ich erfinderisch und habe den Abdruck fotografiert. Mit Blitzlicht und einem weiteren Gerät, mit dem dabei gefilmt wird, wurde der Effekt im Video dafür umso deutlicher sichtbar.
Hier ist das Video mit dem Ergebnis:
Ich finde diese schnell erzeugte optische Täuschung bietet eine hervorragende Möglichkeit, um mit Lernenden spielerisch die Funktion des Gehirns bei der Wahrnehmung zu thematisieren.
Die Fähigkeit Gesichter schnell entschlüsseln zu können ist eine wesentliche Kompetenz des Gehirns. Wenn es schnell gehen muss, macht das Gehirn bei der Auswertung der Informationen des Negativbildes allerdings einen Flüchtigkeitsfehler. Tiefendarstellungen, also 3D-Effekte sind generell schwerer wahrnehmbar, weil die Bilder beider Augen miteinander verglichen und verarbeitet werden müssen. Das naheliegendere Bild ist bei flüchtiger Betrachtung des Abdrucks, dass die Nasenspitze der nächste und nicht der am weitesten entfernte Punkt im Abdruck im Schnee ist. Es wird daher bei gleichmäßiger Ausleuchtung durch den Blitz aus dem Negativbild ein Positivbild erzeugt, das nicht der Realität entspricht.